In «Verflixt verliebt», dem Debüt des jungen Zürcher Filmemachers Peter Luisi, verliebt sich ein argentinischer Student in eine Schweizer Schauspielerin. Um ihr Herz zu gewinnen, beschliesst er, einen Film mit ihr in der Hauptrolle zu drehen. Doch auf dem Weg zum Glück stösst er immer wieder auf unerwartete Hindernisse: Die Schweizer Filmförderung interessiert sich nicht für sein Projekt, zwei Dokumentarfilmer mischen sich in seinen Dreh ein. Und dann scheint sich seine Angebetete auch noch in den Hauptdarsteller zu verlieben. Luisi spielt in der wunderbar schrägen Low-Budget-Produktion virtuos mit verschiedenen Erzählebenen, Stilmitteln und Formaten. 

Der Biologiestudent Miro (Pablo Aguilar) sieht die junge Schauspielerin Mercedes (Sandra Schlegel) in einer Theateraufführung und verliebt sich auf der Stelle in sie. Ein Missverständnis kommt ihm da sehr gelegen - er wird ihr nach der Aufführung als berühmter Regisseur aus Argentinien vorgestellt. Sein Entschluss steht fest: «Einen Film mit Mercedes in der Hauptrolle drehen, ihre Liebe gewinnen und sie dann heiraten». Miros ebenso einfacher wie verrückter Plan nimmt rasch konkrete Formen an. Doch bald schon häufen sich die Probleme: Die beiden Filmstudenten Peter (Philipp Stengele) und Luigi (Nicolo Settegrana) haben Miros Film mit seinem Einverständnis zum Gegenstand ihres ehrgeizigen Dokumentarfilmprojekts gemacht. Sie verfolgen die Crew mit einer Digitalkamera auf Schritt und Tritt und lassen dabei nichts unversucht, um ihr «Making of» etwas aufzupeppen und für mehr Spannung zu sorgen. Eifersucht wird geschürt, Miro beginnt wiederholt an Mercedes Zuneigung zu zweifeln, die sich dem  Hauptdarsteller Alex (Martin Rapold) an den Hals wirft. Auch Missverständnisse häufen sich, und mit technischen Problemen haben die Filmer zu kämpfen, denn über Nacht verschwinden immer wieder auf mysteriöse Weise ihre für teures Geld gemieteten Kameras. Da die Filmförderung nicht an Miros Projekt interessiert ist und sein Geldgeber Kühne (Norbert Schwientek), ein zwielichtiger Geschäftsmann, einen Actionfilm will, während Miros Sinn eindeutig nach einer Romanze steht, scheint das Projekt endgültig zum Scheitern verurteilt.

Die NZZ schreibt über «Verflixt verliebt»: «Der Erstling des Zürchers Peter Luisi ist ein geschickt angerichtetes Durcheinander von Film im Film im Film, das vom lustvollen Jonglieren mit Genre-Versatzstücken, Klischees und technischen Spielereien lebt.» In Luisis Film wird einer aus Liebe zum Filmemacher. Neben der Liebe geht es aber auch um die Schwierigkeiten des Filmemachens im Allgemeinen und die des Filmens in der Schweiz im Besonderen. Dabei spielt Luisis Erfahrung mit der Schweizer Filmförderung eine wesentliche Rolle: Seine «abgedrehte Komödie» erhielt vom Bund keine Gelder und wurde hauptsächlich aus eigener Tasche und durch private Geldgeber finanziert. Seitenhiebe gegen die Filmförderung sind deshalb voll und ganz beabsichtigt: Während Miro und sein Regieassistent François auf die Fördergelder warten, um ihre Produktion fertig stellen zu können, leben sie im Wald, essen Ravioli aus der Büchse und lassen sich lange Bärte wachsen. Die geringen Mittel, die Luisi für sein Debüt zur Verfügung standen, werden durch die Spielfreude aller Beteiligten, witzige szenische Einfällen und den rasanten Inszenierungsstil spielend wett gemacht. Als ursprüngliche Kernszene des Films bezeichnet der junge Regisseur eine Fahrt in einem Zürcher Tram, bei der Kameramann und Tonmensch getrennt werden und somit ein Weilchen lang Bild und Ton auseinander klaffen. Der Dilettantismus ist Programm, und die verschiedenen Kameraformate, von 35 mm über Super-8 bis zu den Überwachungskameras in den Büroräumen des Geldgebers Kühne, werden geschickt als integraler Teil der Geschichte eingesetzt, denn schliesslich kommen der Crew immer wieder die teuren Mietkameras abhanden. «Verflixt verliebt» gewann den Förderpreis des Max-Ophüls-Festivals. Peter Luisis neuer Film «Love Made Easy» mit Melanie Winiger in der Haupt- und Oscarpreisträger Martin Landau in einer Nebenrolle kommt am 14. September ins Kino.

Verflixt verliebt

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